Zweifacher Medaillengewinn für die SCM-Kanuten bei der EM.
Von Klaus Köcher geschrieben
SOLKAN/NEUGÖRZ Nach der Ernüchterung für die SCM-Paddler bei der Kanuslalom-WM der U18 und U23 vor sechs Wochen in Krakau (Polen) gab es für die Kanuten des SC Meran allen Grund zum Jubeln. Bei der Kanuslalom-EM der U18 und U23 in Solkan/Neugörz (Slowenien) konnten sie sich gleich zweimal Medaillen um den Hals hängen lassen.
Für die erste Medaille haben Jakob Weger, Valentin Luther und Martin Unterturner mit ihrem sensationellen Gewinn der Bronzemedaille im Kajak-Einer-Teamlauf gesorgt. Die drei SCM-Kanuten sind für Italien angetreten und verpassten Silber nur um 14 Hundertstel-Sekunden. Italien belegte in 112,46 Sekunden (4 Strafsekunden) hinter Deutschland (111,07/2 Strafsekunden) und Spanien (112,32/4) den dritten Platz.
Einen Tag nach der Mannschaftsmedaille der drei SCM-Nachwuchs-Paddler schlug die Stunde von Jakob Weger. Trotz starker Rückenschmerzen ist ihm auf dem Isonzo einer seiner größten Erfolge gelungen. Nach Platz 3 in der Quali und im Halbfinallauf legte der 18-jährige Slalomkanute des SC Meran im Finallauf noch einen Zahn zu. Jakob Weger konnte sich in 91,89 Sekunden, ebenso wie schon in der Quali und im Halbfinallauf ohne Strafsekunden für Torstangenberührungen, ganz souverän mit der Laufbestzeit vor seinem 17-jährigen großen Rivalen, dem U18-Vize-Weltmeister Felix Oschmautz (93,01/0 Strafsekunden) aus Österreich und dem Slowenen Jakob Jez (94,15/2) durchsetzen. Mit seiner Zeit wäre Jakob Weger sogar Vize-Europameister im Kajak-Einer der U23 geworden. Jakob Weger hat sich damit zum zweiten Mal nach 2014 in Skopje (Mazedonien) zum U18-Europameister im Kajak-Einer gekürt. Valentin Luther verpasste als 31. der Quali nur ganz knapp einen der 30 Plätze für das Halbfinale. Martin Unterthurner kam ebenso nicht in den Halbfinallauf. Er musste sich mit Platz 48 begnügen
Matthias Weger (20), der in Neugörz wieder für den österreichischen Kanuverband angetreten ist, hat hingegen bei der U23-EM in Solkan im Kajak-Einer ebenso den Finallauf der besten 15 Kajak-Paddler erreicht. Im Halbfinallauf kam er in 94,92 Sekunden ohne Strafsekunden auf Platz sieben. Im Finallauf belegte Matthias Weger dann in 96,20 Sekunden (0 Strafsekunden) Platz 11, nachdem er bis Tor Nummer 19, einem Rückwärtstor, sogar auf Medaillenkurs gelegen war. Eine Welle schob ihn dabei von der Linie. U23-Europameister im Kajak-Einer wurde der Slowake Andrej Malek (90,60/0 Strafsekunden) vor dem Franzosen Clement Travert (92,95/0) und dem Deutschen Stefan Hengst (94,73/0).
Die Stimmen der vier Kanuten zum ihrem Abschneiden bei der EM in Solkan:
Jakob Weger: „Die EM hätte kaum besser gehen können. Zuerst Bronze im Team und dann Gold im Einzellauf. Der Sieg kam sehr überraschend, da ich mit starken Rückenschmerzen zu kämpfen hatte. Es ist ein traumhafter Abschluss meiner Junioren- Karriere. Jetzt heißt es pausieren und dann geht es in die Wintervorbereitung“.
Valentin Luther: Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Eine tolle Überraschung war natürlich die Bronzemedaille mit der Mannschaft.
Martin Unterthurner: „Leider ist die Quali nicht so verlaufen wie ich mir es erhofft habe. Im 2. Quali-Lauf habe ich dann leider einen 50er bekommen, sonst hätte ich es ins Halbfinale geschafft. Wir haben dann alles in die Mannschaft gelegt und mit einem super Lauf die Bronzemedaille geholt, trotz 4 Strafsekunden. Ich hätte es mir nie gedacht, dass wir es wirklich schaffen und bin überglücklich“.
Matthias Weger: „Bin generell sehr zufrieden mit meiner Wettkampf-Performance in Solkan. Im Halbfinale konnte ich eine sehr gute Zeit herauspaddeln, die im Finale sogar fürs Podest gereicht hätte. Im Finale habe ich ordentlich angezogen und hatte vor dem letzten Aufwärts-Tor einen spitzen Lauf, wo mich dann eine Welle von der Linie schob. Im Ziel waren es dann leider 1,7 Sekunden zu viel, die mich vom Podest trennten“.